Gute Führung schafft perfekte Bedingungen

Gute Führung hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die zur Leistungserbringung zusammenarbeitenden Menschen ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen; sie trägt darüber maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Gute Führung soll die Menschen im Unternehmen motivieren, ihr ganzes Potenzial einzubringen. Gleichzeitig soll sie sicherstellen, dass möglichst alle Ressourcen im Unternehmen effizient eingesetzt werden.

In diesem Zusammenhang ist zu erkennen, dass sich das Vorstellungsbild einer Führungskraft gewandelt hat. Eine Führungskraft wird immer weniger als hierarchischer Machtmensch angesehen, der alleine darüber entscheidet, was zu tun ist und was nicht. Eine Führungskraft wird heutzutage immer mehr als Prozesssteuerer betrachtet, dem es obliegt, die im Unternehmen eingesetzten Ressourcen bestmöglich zu aktivieren und zu nutzen. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeiter gerne im Unternehmen arbeiten und ihre Kompetenzen und Fähigkeiten voll einbringen. Zudem beteiligt er Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen durch adäquate Partizipationsmöglichkeiten.

 

 

 

 

4.1 Arbeitsaufträge und Erwartungen

4.1 Arbeitsaufträge und Erwartungen

Die Beschäftigten erwarten klar formulierte Arbeitsaufgaben und Erwartungen.

Zum Beispiel:

  • Festlegen, wie Führungskräfte die Arbeitsaufträge an die Beschäftigten weitergeben (wie Teambesprechungen, Projektauftaktgespräche)
  • Sicherstellen, dass die Beschäftigten im Unternehmen die Arbeitsaufträge verstanden haben
  • Kriterien für die Leistungen sind festgelegt und bekannt beziehungsweise vereinbart
  • Die Beschäftigten haben die Möglichkeit, Anregungen bezüglich der Arbeitsaufträge direkt einzubringen

Es gibt immer Menschen, die Führungsfunktionen in Unternehmen ausüben. Durch sein Verhalten bestimmt eine Führungskraft wesentlich den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Eine dazu unbestrittene Aussage lautet: „ Die Qualität der Führung bestimmt den Erfolg und die Produktivität des Unternehmens“.

Die Hauptaufgaben des Managements eines Unternehmens liegen in:

  • Der strategischen Unternehmensplanung; Festlegung strategischer Geschäftsfelder und deren langfristige Rahmenkonzeption
  • Konzeption, Einführung sowie Pflege leistungsfähiger Systemstrukturen; Planungs- und Kontrollsysteme sind Beispiele hierfür

In einem Unternehmen arbeiten stets verschiedene Charaktere zusammen, um gemeinsam eine Leistung zu erbringen. Aufgabe der Führung ist es, die hierfür möglichst besten Voraussetzungen zu schaffen.

Gute Voraussetzungen bedeuten in diesem Fall, klare und unmissverständliche Arbeitsanweisungen zu
erteilen. Nur wenn dies gewährleistet ist, können die Mitarbeiter Ergebnisse liefern, welche bei den Vorgesetzten auf Zuspruch stoßen. Anderenfalls verlieren die internen Arbeitsprozesse an Effektivität.

In erfolgreichen Unternehmen ist festgelegt, wie die Unternehmensführung und deren Führungskräfte die Arbeitsaufträge an die Beschäftigten weitergeben und welche Erwartungen damit an die Beschäftigten geknüpft sind. Wichtig ist auch, dass keine Hemmschwelle zwischen den Führungs- und Arbeitskräften besteht, sodass Rückfragen auf jeden Fall möglich sind.

4.2 Vorbildverhalten und Wertschätzung

4.2 Vorbildverhalten und Wertschätzung

Der Unternehmer muss eine Vorbildfunktion erfüllen, um glaubhaft die Zielsetzungen umsetzen zu können. Leistungen der Beschäftigten sollten anerkannt und entsprechend gewürdigt werden.

Zum Beispiel:

  • Wertschätzender Umgang im Alltag
  • Anerkennender Erfahrungsaustausch
  • Formulierungen im Leitbild
  • Vereinbarung mit Führungskräften
  • Mut zu Entschuldigungen
  • Führungskräfte weisen sich gegenseitig auf problematische Verhaltensweisen hin

Was macht einen Mitarbeiter zur Führungsperson bzw. was braucht eine Führungsperson, um als Vorbild zu agieren? Eine wichtige Kernkompetenz von Führungskräften ist die Fähigkeit schnell und nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Dies gilt besonders aktuell in einer Arbeitswelt, in der sich ständig neue Teams bilden, die zusammenarbeiten, umstrukturieren und gegebenenfalls nach Abschluss eines Projektes wieder aufgelöst werden. Eindruck verschafft man sich durch Körpersprache, dem Einsatz von Haltung, Mimik, Gestik und Stimme. Ebenso wichtig ist ein selbstbewusstes Auftreten. Dies bedeutet aber nicht, aggressiv aufzutreten oder auf Konfrontationskurs zu gehen. Hier spielt viel mehr das Auftreten als Vorbildfunktion, verbunden mit einer hohen Wertschätzung durch die Kollegen, eine wichtige Rolle.

Unter den Kollegen gibt es verschiedene Ausprägungen in der persönlichen Wahrnehmung. Natürlich können diese nur schwer pauschalisiert werden, da jedes Individuum auf andere Persönlichkeitsmerkmale bei seinem Vorgesetzten achtet. Generell lässt sich aber festhalten, dass eine Führungsperson eine positiv ausgeprägte Leistungs- und Machtmotivdisposition haben sollte. Dies bedeutet, dass eine positiv vorgelebte Leistungsbereitschaft durch die Führungsperson ein wichtiger Eckpfeiler im Unternehmen ist. Unter einer positiv ausgeprägten Machtmotivdisposition versteht man die Nutzung einer höher gestellten Position im Unternehmen, ohne die damit verbundene Weisungsbefugnis, in Form von Missbrauch einer Stellung, gegen die Mitarbeiter auszuspielen. Hinzu kommt Gewissenhaftigkeit, Wertschätzung, Sorge für den Mitarbeiter, Offenheit sowie Zugänglichkeit.

Nur ein Mitarbeiter, der sich in seiner Rolle als „wertvoll“ eingestuft fühlt, wird sich mit dem Unternehmen identifizieren und aus intrinsischer Motivation heraus agieren. Hierfür ist es wichtig, dem Beschäftigten einen gewissen Entscheidungsspielraum einzuräumen.

4.3 Beschäftigte einbeziehen

4.3 Beschäftigte einbeziehen

Beschäftigte sollten unbedingt in die Arbeitsplanung und -gestaltung mit einbezogen werden.

Zum Beispiel bei täglichen Besprechungen:

  • über die Arbeitsabläufe
  • bei der Beschaffung von Arbeitsmitteln
  • bei der Veränderung von Arbeitsplätzen
  • beim Auftreten von Problemen im Arbeitsablauf

Die Einbeziehung der Beschäftigten in die Arbeits- und Entscheidungsprozesse eines Unternehmens ist wichtig. Jedes Unternehmen sollte auf die Stärken der Mitarbeiter eingehen, diese stärken und fördern. Arbeitsplanung und -gestaltung sind weitere Felder, in die der Mitarbeiter mit einbezogen werden sollte.

Ein typisches Beispiel für die Einbeziehung der Mitarbeiter ist die Festlegung von persönlichen Zielen für das kommende Geschäftsjahr. Führungskräfte sollten regelmäßige Mitarbeitergespräche führen, um Leistungsziele zu vereinbaren. Ebenso wichtig sind die Rückmeldung des Vorgesetzten und die Entwicklung einer Perspektive für weitere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben, gemeinsam mit den Führungskräften die Arbeitsaufträge zu verändern und zu verbessern.

Ein weiteres Instrument zur Einbeziehung der Mitarbeiter ist die Einholung ihrer Meinung durch eine Mitarbeiterbefragung. Mitarbeitern muss es erlaubt sein, konstruktiv ihre Meinung über Führungsverhalten zu äußern.

4.4 Handlungsspielräume

4.4 Handlungsspielräume

Ein Unternehmen braucht Bedingungen für die Beschäftigten, damit sie eigenständig handeln sowie ihre Kompetenzen und Erfahrungen einbringen können.

Zum Beispiel:

  • Entscheidungsspielraum ermöglichen bei klarer Festlegung der Grenzen
  • Möglichkeit für Beschäftigte, ihre Meinung über das Führungsverhalten zu äußern (offene Kommunikationskultur, Meckerkasten, Teambesprechungen, kurze Mitarbeiterbefragungen)

Wie groß dürfen die Entscheidungs- und Handlungsspielräume eines Mitarbeiters sein – empfiehlt sich ein partnerschaftlicher oder ein eher straffer Führungsstil? Damit diese Frage nicht zum täglichen Stresstest wird, sollte die Führungsperson sich über einige Auswirkungen der Handlungsspielräume im Klaren sein.

Nicht in jedem Bereich bietet es sich an, dem Mitarbeiter Handlungsfreiräume einzugestehen. Sinnvoll ist dies allerdings bei abwechslungsreicher Arbeit mit unterschiedlichen Arbeitsaufgaben. Ebenso bei ganzheitlichen Arbeitsaufträgen, die sowohl planende, aber auch ausführende Tätigkeiten beinhalten. Handlungsspielräume können sich in verschiedenen Ausprägungen ausdrücken:

  • Vorgehensweise
  • Arbeitsmittel
  • Zeitliche Abfolge der Arbeitsschritte
  • Arbeitstempo

Ein Handlungsspielraum am Arbeitsplatz ergibt sich demnach aus dem
Entscheidungsspielraum und dem Tätigkeitsspielraum. Facettenreiche Tätigkeiten mit vielen Entscheidungsbefugnissen kreieren meist auch einen großen Handlungsspielraum und damit auch einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens.

4.5 Kontrolle und Ergebnisbewertung

4.5 Kontrolle und Ergebnisbewertung

Ziele, Vereinbarungen und Arbeitsergebnisse des Unternehmens sollten kontrolliert und bewertet werden.

Zum Beispiel:

  • Prüfen der Zielerreichung
  • Qualitätskontrollen
  • Termineinhaltung
  • Prüfung der Umsetzung der Vereinbarungen
  • Leistungsbewertung

Eine noch so gut durchdachte Zielsetzung des Unternehmens kann scheitern oder im Nichts verlaufen, wenn der Weg zum Ziel nicht regelmäßig kontrolliert und überwacht wird. Eine gute Führungskultur im Unternehmen zeichnet sich auch durch eine regelmäßige Kontrolle, Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit der Arbeitsaufträge und Vereinbarungen aus. Dabei sollten die Kriterien der Bewertung jedem Beteiligten bekannt sein, um Missverständnisse und Irritationen zu vermeiden. Ein weiterer Grund, warum Maß- und Bewertungskriterien im Unternehmen offen kommuniziert werden sollten, ist, damit in der Belegschaft keine Zweifel an der Objektivität der Führungskräfte aufkommen. Zugleich ist es von Vorteil, wenn Mitarbeiter in die Kontrollprozesse mit einbezogen werden. Diese Vorgabe macht die Kontrolle zu einer gemeinsamen Aufgabe von Mitarbeiter und Vorgesetztem. Außerdem sollte die gemeinsame Kontrolle auch immer die Möglichkeit für Verbesserungen bieten.

4.6 Meine eigene Gesundheit

4.6 Meine eigene Gesundheit

Neben all den Auf- und Vorgaben als Arbeitgeber sollte man die eigene Gesundheit nicht vergessen. Ein Unternehmer denkt bewusst daran, setzt konkrete Maßnahmen um und ist damit auch Vorbild für die Belegschaft.

Zum Beispiel:

  • Hilfen zum Zeit- und Selbstmanagement nutzen
  • Sport/Bewegung/Ernährung verbindlich einplanen und nutzen
  • Angebote der Krankenkassen und Berufsgenossenschaften nutzen

Der Zusammenhang zwischen erfolgreichem Unternehmen und gesunden Mitarbeitern liegt auf der Hand. Nur ein gesunder und somit auch leistungsfähiger Mitarbeiter kann an seinem Arbeitsplatz die volle Leistung erbringen. Somit muss es im Interesse eines Betriebes liegen, dass die angestellten Mitarbeiter sich bester Gesundheit erfreuen.

Um die täglichen  Anforderungen am Arbeitsplatz zu erfüllen, ist es wichtig, zu lernen, wie mit dem Arbeitsdruck und den damit manchmal verbundenen Sorgen umzugehen ist. Hilfreich ist dafür ein systematisches Zeit- und Selbstmanagement. Zudem gibt es von vielen Verbänden oder Krankenkassen angebotene Kurse für einen Ausgleich zum täglichen Stress bei der Arbeit.

Der größte Rückzugsraum für viele ist die Familie. Sie bietet meist die stärkste Unterstützung. Wichtig ist, sich bewusst Zeit für die Familie zu nehmen.

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